Videobeschreibung
Als Schultergürtel bezeichnet man in der Anatomie die Knochen, welche die obere Extremität (Arm) mit dem Rumpf verbinden. Der Schultergürtel gehört zusammen mit dem Beckengürtel zum Extremitätenskelett.
Erfahre mehr über den Aufbau und Funktion.
Passende Themen:
V23 Bewegung der Schulterblätter
V25 Praxis: Schultergürtel im Vierfüßlerstand
V58 Muskulatur des Schulterblattes
Transkript des Videos
Kommen wir zum Schultergürtel. Ich fand es ganz interessant, dass das im Extremitäten-Skelett als extra Begriff noch genannt wird, also dass wir einen Schultergürtel haben, wo ich mir dann gedacht habe, das muss ja was ganz Besonderes sein, was steckt denn da alles dahinter? Da sind aber gar nicht so viele Knochen, die dahinter stecken und zwar gehören zum Schultergürtel jeweils rechts und links das Schulterblatt. Lateinisch Schulterblatt Scapula und Schlüsselbein Clavicula. Mehr Knochen gehören zu dem Schultergürtel gar nicht dazu. Und dann habe ich mich gefragt, aber warum wird das denn jetzt so besonders erwähnt, dass es auch ein Gürtel ist? Also wie du es auch beim Becken nennst, dass man denkt, das ist doch ein fester Bestandteil und dann sind es nur zwei so kleine Knochen. Der Schultergürtel ist dafür da, um die Extremitäten, also der gehört ja auch zum Extremitätenskelett, das heißt, unsere Arme hängen quasi da dran und die Besonderheit ist, dass da ein Gelenk ist, das Sternoclavikulargelenk und ansonsten lebt der Schultergürtel vom Sehnen- und Bandapparat, wo wir im nächsten Thema dann nochmal gezielter drauf eingehen.
Aber für uns jetzt im Skelett, im Knochenanteil gehört der Schultergürtel, die beiden Knochen, nur das Schlüsselbein, was eine S-Form ist, was wir ja auch im Körper schon erlernt haben, in der Wirbelsäule, da haben wir eine Doppel-S-Form und das Schlüsselbein ist auch eine S-Form geformter Knochen, der übrigens im Kindesalter, also zur Geburt, als Baby, ist der Knochen noch nicht voll ausgehärtet und ausgebildet, weil wir ja im besten Fall auf natürlichem Wege durch das Becken durch müssen. Und so groß ist das Becken nicht. Das heißt, der Kopf passt durch, aber dann kommt quasi das Schlüsselbein und damit das bei der Geburt nicht schon einen irreparalen Schaden erhält, ist der Knochen noch gar nicht richtig ausgebildet. Du kannst dir den Schultergürtel so vorstellen, als wenn der auf deinem Rumpf wie so zwei Satteltaschen hängt, wie beim Fahrrad.
Dein Fahrrad ist quasi dein Rumpf, dein hinten, dein Hinterrad und rechts und links hängen Satteltaschen drauf und genau so hängt quasi der Schultergürtel, die Schlüsselbeine mit dem Schulterblatt auf dem Brustkorb drauf und rechts und links hängen die Arme dran. Damit sind wir auch ziemlich alleine auf der Welt unter den Säugetieren. Das stimmt, aber wir haben ja in dem ersten Video ja schon erzählt, dass wir ja eigentlich im Vierfüßler sind und da macht der Schultergürtel mehr Sinn. Da gehen wir gleich nochmal drauf an, wenn wir beim Pilates Übung im Vierfüßler sind. Deswegen, es gibt auch Probleme, wenn man Schulterprobleme hat, das Schultergelenk, das ist auch alles, was ist eigentlich die Schulter? Aber da gehen wir noch mal extrem drauf an. Eigentlich macht der Schultergürtel wirklich im Vierfüßler rein, gedanklich mehr Sinn als im aufrechten Stand.
Weil wenn wir uns jetzt vorstellen, wir stehen ja nicht immer auf einer Seite, das heißt unsere Achse, unsere Satteltaschen, unsere Fahrradtaschen sind nicht gleichmäßig ausgelastet. Wir hängen irgendwo, hängen wir immer zu einer Seite ein bisschen tiefer runter. Wie kannst du die Knochen spüren und ertasten? Beim Schüsselbein ist es relativ einfach. Man sieht es vielleicht bei mir auch sehr deutlich. Hier vorne setzt es am Brustbein ein und dann kann man wirklich mit den Fingern so, als wenn man Klavier spielt, wieder die Eselsbrücke, Clavicula, entlanglaufen bis nach außen, bis wir hier oben rankommen. Und das Schlüsselbein ist beim Erwachsenen zwischen 12 und 15 Zentimeter lang. Und ich finde, da merkt man auch, es macht so eine Kuhle, da spürt man diese S-Form. Es ist kein gerader Knochen, sondern dieser geschwungene Knochen.
Das ist wichtig in der Beweglichkeit, daher das Schlüsselbein ist eine S-Form und setzt vorne am Brustbein an. Da kann man immer gut starten. Hier vorne ist dieser dominante Knochen, der Kopf vom Schlüsselbein und dann geht es nach hinten. Beim Schulterblatt ist es natürlich ein bisschen schwieriger. Da müsst ihr mal schauen, ob eure Schulter das erlaubt. Man kann sich natürlich hinten einmal so mit der Hand drauf fassen. Das Schulterblatt liegt ja quasi so wie so ein platter, flacher Knochen in dreieckiger Form auf dem Rippenkorb drauf. Man spürt es gleich deutlicher, wenn wir in die Übung auf die Matte gehen und da können wir dann gezielt ja auch gerade beim Pilates gut über das Schulterblatt anleiten, um auch vorne eine Bewegung vom Schlüsselbein zu fühlen. Aber da gehen wir dann gleich aktiv auf die Matte und fühlen das da einmal nach. Das Schulterblatt, schauen wir uns das nochmal genauer an, das ist grob gesagt ein dreieckiger Knochen. Hier oben seht ihr die Schulterblattgräte, die hat so eine Kuhle, die könnt ihr quasi von oben auf wirklich ertasten hinten, je nachdem wie frei die Struktur da ist. Bist du da sehr verspannt, hast du weniger die Chance, da in diese Kuhle rein zu tasten. Ist die Struktur da entspannt, kann man da gut einmal reinfühlen. Hier geht die Gräte weiter rüber, das nennen wir auch gerne Schulterdach, da sind auch wichtige Sehnen, Bänder und Strukturen setzen da an. Ganz verrücktes Teil. Dann geht es hier weiter runter, die Schulterblattkante und hier unten ist die Schulterblattspitze. Die spüren wir deutlicher, die kann man auch vielleicht ertasten im Stand, aber spätestens, wenn wir gleich in der Rückenlage sind, kriegen wir die Schulterblattspitze wunderbar zu spüren.
Und dein Schulterblatt hat folgende Bewegung, also es rotiert nach innen von der Schulterblattspitze Richtung Wirbelsäule und von der Gräte geht es dann nach außen oder aber es kann auch in die andere Richtung, die Schulterblattspitze dreht nach außen, dann geht die Schulterblatt auch nach oben hoch. Dann kannst du auch noch die Schulterblattkanten ganz aktiv zur Wirbelsäule ziehen, das heißt, wenn wir eine Kompression hinten machen, das heißt, die beiden Schulterblattkanten ziehen zur Wirbelsäule ran, das heißt, wir öffnen vorne im Brustbein an den Schlüsselbeinen und hinten schließen wir den Gürtel zusammen. Das könntest du dir ungefähr so vorstellen, dass wenn man eine frisch gewaschene Hose anhat, Jeans, und da muss man ja oft mal so einatmen und die Struktur zusammenziehen, so ist es quasi gefühlt oben zwischen den Schulterblättern.
Auch oft ein Bereich, der Probleme abwirft. Verspannung, genau. Und dann schauen wir uns doch jetzt einmal die Bewegung des Schultergürtels bzw. in dem knöchernen Anteil vom Schlüsselbein und Schulterblatt aktiv auf der Matte an.