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Gespräch mit Martina Heuel

Dienstag, 12. November 2024
Für jedes Level geeignet
22min
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Videobeschreibung

In diesem Gespräch erläutert Martina Heuel das „Holistic Pilates Concept“.

 

Im Austausch mit Kerstin Bredehorn spricht sie über ihren ganzheitlichen Ansatz, der die Verbindung von Körperstruktur, Ernährung und Psyche in den Mittelpunkt stellt. Martina erklärt, wie Pilates-Übungen durch die Integration osteopathischer und physiotherapeutischer Elemente ergänzt werden können. Dabei spielen auch Techniken wie Functional Range Conditioning und Yin Yoga eine Rolle. Ziel ist es, durch gezielte Übungen und Wissen über Zusammenhänge die körperliche Balance und Gesundheit zu fördern und Selbsthilfemöglichkeiten zu schaffen.

 

Ein inspirierendes Gespräch für alle, die Pilates noch umfassender verstehen möchten.

Transkript des Videos

Kerstin Bredehorn: Martina Heuel ist hier heute und Martina begleitet uns ja seit zehn Jahren hier schon auf Pilates & Friends. Danke dafür, dass du uns heute auch noch daran erinnerst mit Blumen.

 

Martina Heuel: Sehr gerne.

 

Kerstin Bredehorn: Und es gibt bei dir immer mal was Neues. Das ist spannend, bleibt spannend. Und erzähl uns doch mal von deinem neuen Angebot.

 

Martina Heuel: Sehr gerne. Vielen Dank auch wieder, dass ich hier sein kann, auch nach zehn Jahren, dass ich immer noch hier hinkommen kann. Freut mich immer wieder. Und ja, ich bringe etwas Neues mit, und zwar nennt sich das Holistic Pilates Concept. Und wie das Wort schon sagt, es geht um ganzheitliche Zusammenhänge. Man sagt ja immer, dass Pilates sowieso schon ganzheitlich ist, ist es auch in vielen Momenten. Nur ich denke, es kann noch ein bisschen ganzheitlicher werden, wenn man das so sagen kann. Und zwar, wie bin ich darauf gekommen?

 

Natürlich durch meinen Grundberuf als Physio und ich arbeite den ganzen Tag so und merke wie effektiv das sein kann und ich habe mittlerweile Übungen entwickelt mit denen sich die Patienten selber helfen können, fit zu bleiben.

Es geht jetzt nicht darum, die Kunden alle wegzuschieben, dass ich sie nicht behalte, sondern es ist einfach fantastisch wenn man eine Sache macht und sie wirkt direkt und Kunden oder Patienten sagen, wow, wieso kann ich das jetzt? Und das zu wissen, denke ich, ist auch für jeden Pilates-Trainer super, immer so kleine Wunder jeden Tag zu haben. Und das ist wirklich so. Ich habe wirklich auch letztens noch einen Patienten gehabt, der sagte, sagen wir mal, kann es auch sein, dass ich wieder besser denken kann? Ich sage, ja, auch das kann sein. Und der sagte, fantastisch, das reicht mir schon eigentlich.

 

Aber natürlich reicht es dann nicht, weil wenn man das eine hat, dann kommt das andere durch und dann möchte man weiter und weiter. Und damit man dafür ein Gespür entwickelt, habe ich eine Weiterbildung entwickelt, die Zusammenhänge aufzeigt, erklärt, wie das funktioniert, osteopathisch, physiologisch, physiotherapeutisch, wie auch immer. Das Ganze basiert auf dem Dreieck der Gesundheit. Das Dreieck der Gesundheit hat drei Seiten.

 

Das ist einmal die äußere Hülle, die Struktur, die Knochen, die Sehnen, die Bänder, alles, was dazugehört. Auch das dazugehörige Nervensystem.

Die zweite Seite ist das Innere, das ist die Ernährung, das sind die Organe, das Herz, die Lunge, die Leber, alles.

Und das Dritte ist der Dirigent, das ist die Psyche, der Kopf, der eben alles steuert. Und die drei in Einklang zu bringen, macht uns gesund. Und das verbinde ich auch mit Übungen. Wir machen das ja schon relativ viel, indem die Atmung integriert wird. Also ich würde das Nervensystem beruhigt. Wir führen manchmal sicherlich in Pilates-Training Übungen durch, wo wir uns gar nicht bewusst sind der Ganzheitlichkeit. Auch das möchte ich einfach mal noch klarstellen, wie toll das schon ist, diese ganze Methode. Und ich möchte aber auch so Grundwissen von Ernährung vermitteln. Und da geht es nicht darum, irgendeine besondere Ernährungsform zu machen, sondern zu wissen, was brauche ich wofür und was machen so viele Kohlenhydrate mit mir?

Warum kann mir die Schulter wehtun, wenn ich zu viel Kohlenhydrate esse? Das ist so die Idee und die Umsetzung, die ich auch schon täglich mache.

 

Kerstin Bredehorn: Bei den Übungen, sind das dann alles Pilates-Übungen oder sind das noch ergänzende Aspekte?

 

Martina Heuel: Da sind auch ein paar ergänzende Methoden mit drin, natürlich einmal auch aus meiner Erfahrung als Therapeutin, aber es gibt einfach fantastische Leute in dieser Welt, die immer wieder was entwickeln. Und ich kombiniere Pilates zum Beispiel mit einem Functional Range Conditioning. Das heißt, da geht es darum, dass man über kontrollierte Rotationsbewegungen die Gelenke gesund hält. In Pilates gibt es viele gute Bewegungen, meiner Meinung nach manchmal zu wenig Rotationen. Und es gibt zum Beispiel ein Programm, das geht komplett durch den Körper, geht relativ schnell durchzuführen, 10-15 Minuten jeden Tag und es hilft sehr gut.

 

Kerstin Bredehorn: Also Rotation nur in der Wirbelsäule oder auch in allen anderen Gelenken?

 

Martina Heuel: In allen anderen Gelenken. Und das ist von einem Dr. Spina entwickelt worden, und davon nehme ich einen Teil. Dann ist zur Bewegungserweiterung Yin-Yoga mit dabei, diese langen gehaltenen Dehnen, um auch die Faszien noch mehr dazu zu bekommen. Applied Kinesiology habe ich gerade schon gesagt, ist so die Grundlage dessen Zusammenhänge zu kennen, zu wissen.

 

Daher kommt auch die Aussage, ein schwacher Muskel braucht nicht immer ein Training, sondern braucht manchmal was ganz anderes. Und natürlich die Ernährung.

 

Kerstin Bredehorn: Ein schwacher Muskel braucht nicht immer ein Training? Er bräuchte zum Beispiel Dehnung? Oder ist das dann gar keine Ernährung?

 

Martina Heuel: Die Störung muss man finden, warum er schwach ist, ist natürlich erstmal das Nervensystem anzugucken. Das gibt es ganz oft bei der Schulter. Das zum Beispiel das Impingement ist ja eine Einengung der Sehne, die diese Bewegung macht und sie kommt aber aus dem, der Nerv, der diesen Muskel innerviert, aus dem vierten Halssegment und wenn das komprimiert ist, dann springt der Nerv nicht richtig an, dann kann der Muskel gar nicht richtig anspannen. Das heißt, er wird immer sehr schwach, koordinativ schlecht anspannen. Die anderen Rotatoren helfen ihm vielleicht ein bisschen, aber es einfach überlastet, weil er nicht seine volle Arbeit machen kann.

 

Kerstin Bredehorn: Spannend. Wir werden jetzt nicht alles verraten schon.

 

Martina Heuel: Aber das ist etwas, was so, ich glaube, jedes Mal am Tag vorkommt Impingement. Es ist etwas, was jeder Patient auch kennt, aber eigentlich gar nicht weiß was es ist

 

Kerstin Bredehorn: gibt es noch weitere Methoden die du die einfließen läßt?

 

Martina Heuel: vom Training her nicht. Also eben einmal dieses functional Training dann das Yin Yoga und natürlich Pilates.

 

Kerstin Bredehorn: hast du ein Beispiel, außer jetzt Impingement, ein Beispiel aus dem Alltag, wie man sich das so vorstellen kann?

 

Martina Heuel: ja was ja also das hattest du, glaube ich, auch letztens mal als Thema der Iliopsoas. Der Muskel, der ja fast nur noch Psoas heißt, aber der Iliakus ja nun mal dazu gehört. Das finde ich schon immer irritierend, dass das gar nicht ganz als Ganzes gesehen wird. Und es gibt Menschen, die können aus dem Auto nicht anders aussteigen, als das Bein hochheben und wieder zurück.

 

Und dann sagen wir, dann geht es wieder. Und das gibt es ja nicht. Das Muskel mal geht und mal nicht. Wo ist das Problem? Und ganz oft ist das Problem, dass das Becken schief steht. Dadurch rotiert die Lendenwirbelsäule mit und der Psoas kommt von der Lendenwirbelsäule. Und wenn ich jetzt so eine Rotationsstellung habe, so wie ich jetzt hier sitze, dass dort die Lendenwirbelsäule etwas nach vorne gedreht ist, also so eine Linksrotation hat, dann würde die Aktivität des Iliopsors noch weiter die Rotation verstärken, diesen Defekt. Und da bremst der Körper automatisch die Anspannung dieses Muskels. Das heißt, es reflektorisch geschwächt. Den kann ich nicht trainieren. Weil was muss ich machen? Ich muss die Wirbelsäule korrigieren. Wenn ich die jetzt nicht in die richtige Rotation bringe und das funktioniert sofort, bringe ich die raus aus dieser Schräglage, spannt er sofort wieder. Und das finde ich ja ist ein Phänomen. Damit habe ich vor zehn Jahren angefangen und gedacht, das ist Quatsch.

Es ist kein Quatsch, es funktioniert.

 

Kerstin Bredehorn: Also wenn ich das jetzt so höre, das klingt ja sehr kompliziert und komplex. Also bietest du denn etwas an für deine Patienten und auch dann für Trainer, die diese deine Methode dann anwenden können, Holistic Pilates?

Die können dann Holistic Pilates Trainer werden.

 

Martina Heuel:  Genau. So ist die Idee. Es ist gar nicht so kompliziert, weil ich habe es ja sortiert. Das heißt, wenn ich jetzt sage, okay, das ist einfach ein schiefes Becken, dann glaubt mir das erst mal jeder, weil ihr müsst es mir erst mal erklären, warum es nicht so ist. Und man kann sich das sehr gut vorstellen, wenn ein Bein länger ist und das Becken kippt, das erkläre ich Patienten und die verstehen das wunderbar.

 

Und die haben ja auch eine Körperwahrnehmung, nicht alle, aber du lernst ja nach einer Zeit und merken, dass sie unterschiedlich auf den Beinen stehen. Und sie sagen dann schon manchmal nach einer Zeit, es geht ihnen gut und dann kommt wieder was und sie sagen, ich glaube, ich habe wieder ein schiefes Becken, weil die stehen wieder unterschiedlich auf meinen Beinen. Und da gibt es eine Übung, die total oft hilft. Und die nenne ich nochmal oder zeige sie nochmal oder ich mache sie vor, schicke denen das Video und sie können es machen, je nachdem was wir für eine Zusammenarbeit haben. Und das ist ganz einfach, weil diesen ganzen theoretischen Hintergrund, den habe ich mir in den letzten 20 Jahren angeeignet.

 

Und den breche ich so einfach runter, dass ich Zusammenhänge immer auch dem Patient erkläre, weil die mögen das schon, zu wissen, warum das so ist, weil sie können es dann wieder schnell ändern oder bei manchen ist die Ursache, dass sie einfach zu viel die Zähne aufeinander beißen und die wissen, okay, ich muss wieder Übungen machen für die Zähne, habe ich dann nicht gemacht, eine Zeit lang mache ich wieder, okay, ist wieder in Ordnung.

 

Kerstin Bredehorn: Und wenn jetzt ein Pilates Lehrer, der kein Therapeut ist, der kann das auch lernen?

 

Martina Heuel: Ja, genauso wie der Patient. Und noch ein bisschen mehr. Ja, ein bisschen mehr Wissen. Genau. Es geht ja um erfahrene Pilates Trainer, die auch mit dabei sind, die sicher in der Methode sind. Anfänger, die sind ja immer sehr mit der Methode beschäftigt. Weiß ich selber, was das für ein Stress war.

 

Bis man das alles selber auch beherrscht und weiß wo, ist es schwierig. Und sie werden ja auch vieles merken. Ich weiß zum Beispiel von meiner Tochter, die auch als Pilates-Trainerin arbeitet, dass sie sagt, ich habe schon das gemacht und das gemacht und das gemacht und es funktioniert nicht. Was hat der Mensch? Und sie hat mir immer Videos geschickt, die laufen lassen und wie sie stehen usw. Und dann haben wir darüber gesprochen und gesagt, guck mal hier, da ist das und das. Ach, das habe ich gar nicht gesehen. Ach ja, das habe ich auch nicht gesehen. Und sie meldet sich immer weniger bei mir, weil sie kann es jetzt einfach. Sie braucht ja eigentlich die Videos, die sie mir schon mal geschickt hat, nochmal angucken und gesagt, okay, da war das da und da war das da und nicht anders lernt ein Therapeut.

Lernt es genauso mit mehr Wissen vielleicht im Hintergrund, aber vielleicht auch nicht. Es ist ja sehr unterschiedlich.

 

Kerstin Bredehorn: Kannst du schon was zu dem Umfang von dieser Weiterbildung, Fortbildung sagen?

 

Martina Heuel: Ja, so ein paar Inhalte kann ich schon nennen. Also es geht natürlich einmal um eine Anamneseerstellung, jetzt nicht so ausführlich wie ein Osteopath oder Physiotherapeut, sondern wenn jemand sagt, ich habe Schmerzen, dass ich zumindest fünf weitere Fragen stelle, wann, wie oft, wie häufig, wie schlimm und so weiter. Wodurch kannst du es lindern? Und dass man damit schon mal was anfangen kann. Damit weiß man einfach schon eine ganze Menge mehr. Also wie gehe ich damit um? Dann geht es aber auch darum, wie arbeitet dieses Dreieck untereinander immer wieder sehr praktisch orientiert, mit Beispielen, dass man sich das direkt vorstellen kann. Wenn ich zum Beispiel Angst habe, der Dirigent ist irritiert, weil du hast eine Verletzung, du hast Angst, dass dir das nochmal passiert.

 

Und Angst ist immer ganz schlecht, weil es schüttet Stresshormone aus und die Stresshormone behindern Heilung. Ist er also noch nicht ganz genesen, wird er nicht gesund. Und er wird sich garantiert wieder verletzen, weil er gar nicht stabil wird. Und diese Zusammenhänge habe ich ja immer im Training. Es gibt immer Menschen, die Angst haben, wieder was zu machen und sagen, oh, das darf ich aber alles noch nicht. Und ja, wir haben dafür ja mal ein Seminar gehabt, do's and don'ts, dass man einfach weiß, wie ist die Wundheilung, da haben ja viele schon das Wissen. Und wie gehe ich aber jetzt weiter damit um? Was kann ich jetzt machen, warum heilt das nicht? Bewegt er zu viel oder sind es einfach andere Sachen oder futtert er einfach nur Käse, jetzt nur Wasser und so weiter und lässt die Vitamine und Ballaststoffe raus und dann wird es auch nichts mit der Heilung.

Und wenn ich Angst habe, kann ich auch essen, was ich will, das kommt gar nicht an, weil der Darm nicht auf Verdauung eingestellt ist.

 

Kerstin Bredehorn: Diese Dinge. Das ist ja sehr, sehr komplex. Also, weil da ist ja sehr viel Wissen, was da vermittelt wird. Und wenn ich mir so vorstelle, bin ich auch noch Ernährungsberaterin?

 

Martina Heuel: Nein. Nein. Nein. Nein. Du weißt nur um die Zusammenhänge. Du weißt einfach nur, wenn ich Stress habe, dann kann ich nicht gut verdauen. Punkt. Und dann kann ich auch gute Sachen essen, die kommen einfach nicht an.

Das heißt, wenn ich da jetzt Medikamente nehme, das funktioniert, aber auch reduziert, nicht so optimal, wie wenn ich keinen Stress habe. Und das heißt, ich will den einfach erst mal entspannen, was ja super mit einer Pilatesstunde funktioniert. Ich weiß noch, als ich mein großes Studio hatte und drei Stunden hintereinander Pilates gegeben habe. Am Anfang habe ich gedacht, oh Gott, jetzt drei Stunden lang erzählen. Und nach den drei Stunden war ich super drauf. Ging es mir richtig gut. Und den Teilnehmern auch. Machst du irgendwo eine Stunde Pilates und jetzt sagst du hinterher, wow.

Und dann ist das hier schon wieder anders programmiert und die Heilung kann geschehen.

 

Kerstin Bredehorn: Okay, das ist ja jetzt in der Zukunft, da bist du in der Planung, aber du bietest ja jetzt aktuell auch schon was an. Was ist das denn?

 

Martina Heuel: Das ist ein Holistic Pilates Practice Workshop. Da geht es um aktuelle Fragen. Wir haben den auch schon ein paar mal gehabt und eine Trainerin hat für sich gefragt. Ich habe zum Beispiel immer das Problem, das war glaube ich der Magen, Magenschmerzen und ich kann manchmal auch keine Bauchmuskelübungen dann. Ja, es ist kein Wunder. Wenn der Magen ein Problem hat, sparen die Bauchmuskeln nicht so gut als Schutz. Würde da jetzt noch mehr Kompression drauf kommen, würde der Magen noch mehr reagieren. Das heißt, du musst gucken, warum hast du dieses Magenproblem?

 

Das muss ja nicht der Trainer selber lösen. Er muss nur das Wissen haben, dass er sagt, okay, dann lass mal Bauchmuskeln mal auf diese Art und Weise raus, vor allem dieses Chestlift. Da würdest du richtig komprimieren. Dann machst du vielleicht einfach nur die Dead Bug oder Low Abs oder wie die auch immer heißen. Weil von da geht das dann wieder. Dass man so ein Verständnis auch für das Innere bekommt und das umsetzen kann. Das war eine Frage von einer Trainerin oder jemand anders auch mit einer Schulterkundin, die gewisse, ich weiß jetzt nicht mehr welche Bewegung, nicht mehr konnte und wo ich auch ein bisschen gefragt habe, was hast du bis jetzt gemacht, wie hat das geklappt und

 

Kerstin Bredehorn: aber daran teilnehmen können doch jetzt nur Leute die bei dir schon was gemacht haben also ich könnte jetzt also ich könnte jetzt einfach zu deinem holistic Pilates, okay okay und es ist dann ein Tag oder eine Stunde oder?

 

Martina Heuel: es ist eine Stunde jeden ersten Mittwoch im Monat um zwei uhr, der Link ist auf Insta. Vielleicht können wir den hier auch verlinken.

 

Kerstin Bredehorn: Können wir auch auf jeden Fall verlinken. Klickt auf den Link. Okay, und wird das kostenlos?

 

Martina Heuel: Kostenfrei, ja.  Also das Einzige, was sie preisgeben, ist die E-Mail. Ja. Aber kostenlos ist es natürlich nicht. Ich bekomme die Daten der E-Mail. Und super ist auch immer mit Vor- und Nachnamen, weil dann schreibe ich immer persönlicher Anhalts, dass ich die E-Mail liebe, E-Mail so und so.

Aber ein kleiner Hinweis noch, da kann man sich einfach anmelden und ich bin immer da. Also ich bin diesen einen Mittwoch immer da. Man muss sich gar nicht melden, wer da ist. Letztens war nur eine mal dabei und die anderen haben sich tatsächlich auch entschuldigt. Das finde ich super nett. Und sie sagte, machst du das denn jetzt überhaupt, wenn ich hier ganz allein bin? Ich sage, klar. Und wenn keiner da ist manche ja auch.

 

Kerstin Bredehorn: Und das ist dann für Trainer oder auch für Kunden?

 

Martina Heuel: Nein, das ist nur für Trainer. Das ist im Moment nur ein Trainerangebot. Das ist eben auch im Prinzip. Super. Ja.

 

Kerstin Bredehorn: Und dann kann ich einfach mit meinen problematischen Kunde XY macht das und das.

 

Martina Heuel: So bereiten sich die Teilnehmer auch mittlerweile schon darauf vor. Ich habe das auch mit dem Kunden geklärt, dass ich dich fragen darf. Ich habe gesagt, ich habe da jemanden an der Hand, die frage ich jetzt mal.

 

Kerstin Bredehorn:Ja, ja, ja, super. Das ist aber großzügig von dir.

 

Martina Heuel: Ja, die Idee ist sensibel dafür zu werden, zu gucken, welchen Mehrwert das hat. Natürlich auch, um in die Weiterbildung zu gehen, um zu spüren, was bringt mir so was, außer, dass es sich kompliziert anhört und ich wieder lernen muss. Es ist eigentlich das gelernte Verbinden und noch besser nutzen können und auch vielleicht schneller mal sagen zu können, das ist jetzt nichts mehr für mich. Da muss jetzt einfach jemand anders mal ran. Vielleicht Kooperationen aufzubauen mit solchen Leuten wie mir, die in der Nähe sind oder Osteopathen oder dass man einfach noch mehr zusammenarbeitet. Ja, in diesem Bereich.

 

Kerstin Bredehorn: Du hast es mir gerade im Vorfeld erzählt, dass auch ein Grund für diese ganze Idee ist, dass wir eventuell einen Therapeutenmangel haben werden?

 

Martina Heuel: Ja, also ich hatte ja mal eine große Praxis in Düsseldorf und ich habe sie nach 30 Jahren abgegeben, weil es immer schwieriger war, Therapeuten zu finden.

Und man sieht, dass es so viele Stellenausschreibungen für Physiotherapeuten gibt und du brauchst glaube ich mittlerweile ein dreiviertel Jahr, um eine Stelle wieder zu besetzen. Du wirst immer einen Mangel haben an Terminen für Patienten, die sowieso schon da sind. Das heißt, die Versorgung, die Akutversorgung vor allen Dingen, ist überhaupt an vielen Stellen gar nicht mehr gewährleistet.

 

Kerstin Bredehorn: Und so ist es natürlich dann die Idee, dass du deinen Patienten eben auch so helfen kannst, dass die gar nicht so häufig kommen müssen.

 

Martina Heuel: Genau. Daraus ist auch schon so eine Workshop-Reihe mal entstanden für die Patienten. So habe ich das schon mal angefangen zu testen.

Und daraus ist auch diese Idee entstanden, weil es haben immer Pilates-Trainer daran teilgenommen und haben gesagt, boah, ist ja super. Das finde ich ja auch spannend. Und da habe ich immer gedacht, wisst ihr das denn gar nicht? Und ich war überrascht. Das ist ja immer so, wenn man mehr weiß, weiß man nicht mehr, was man an der Stelle wusste. Und ich habe gedacht, das könnte ich ja für Trainer spezialisieren und für Patienten auf eine andere Art weitermachen. Und sie waren immer so dankbar, auch die Patienten, dass sie sagten, ich hatte eine Teilnehmerin, die hat alle sechs Workshop-Themen mitgemacht und sagte am Ende, ich habe jetzt jeden Morgen, man kriegt immer ein Video zum Eigenüben dazu, dass man das dann auch weitermachen kann.

Ich sagte immer, ich mache jetzt jeden Morgen ein Video von dir und es geht mir so gut wie schon lange nicht mehr. Ich brauche dich nicht mehr. Tut mir leid. Wenn sie was hat, wird sie jederzeit wiederkommen.

 

Kerstin Bredehorn: Ja, ja. Es ist ja immer so etwas, was ich öfter erzähle, wenn mir Leute erzählen, ich habe da eine Physiotherapeutin, die ist ganz, ganz toll. Da gehe ich schon seit zehn Jahren regelmäßig hin. Und ich denke so, wenn du da regelmäßig hingehst, ich weiß nicht, ob das so gut ist. Es ist immer wieder was anderes. Aber wenn jemand, dem ich immer meinen Rücken schmerzen, ich gehe da einmal in der Woche hin und dann so.

Und dann denkst du, ja gut, so gut kann es doch ja nicht sein.

 

Martina Heuel: Und das fand ich schon immer doof. Also seitdem ich es an der Praxis habe, fand ich genau das falsch, dass ich den Patienten von mir abhängig mache. Und ich spreche da auch überall immer dagegen und keiner will das hören. Und ich glaube, dass das der falsche Weg ist. Ja, absolut. Ich sehe den anders. Ich möchte den anders mitgestalten.

 

Kerstin Bredehorn: Ja, das stimmt. Sehr gut. Wir haben ja auch gemeinsame Pläne. Willst du schon mal spoilern?

 

Martina Heuel: Spoilern möchte ich, dass es ein Holistic Pilates Workshop wird, der natürlich Inhalte hat von dem, was wir jetzt gerade besprochen haben. Aber wie das dann genau sein wird, das erzählen wir jetzt so nach und nach, oder?

 

Kerstin Bredehorn: Ja, das werden wir. Die Spannung, der Spannungsbogen ist irre. Wirklich, wirklich. Gibt es noch irgendwas, was du erzählen möchtest über dein Konzept? Möchtest du noch irgendwas, was du denkst, das habe ich vergessen zu sagen?

 

Martina Heuel: Ich glaube gar nicht, dass ich was vergessen habe. Ich weiß es nicht. Jetzt so direkt. Was ich sagen möchte ist, dass ich mich super freue, wenn ihr mitmacht in diesem Workshop, weil es den Inhalt der Weiterbildung nochmal ausbaut vielleicht oder spezialisiert. Und es macht mir total Spaß, auch wenn ich jetzt daran nichts verdiene, aber ich finde diesen Austausch extrem wichtig und freue mich, wenn ihr dabei seid und bleibt mal dran für diesen Workshop, der wird auch mega gut.

 

Kerstin Bredehorn: Wunderbar, vielen Dank und schön, dass du dein Wissen so großzügig teilst. Ich glaube, das ist eine ganz tolle Sache, was eben dieser Missing Link sozusagen ist und viele von uns Pilates Lehrern sind ja keine Therapeuten und damit sich noch mal ein anderes Standbein zu schaffen, sich noch mal zu spezialisieren, sich aus der Masse herauszuheben, zu heben durch dieses extra Wissen, ohne jetzt nochmal drei Jahre Physiotherapie Ausbildung zu machen.

Nein, 10 Jahre dauert es und dann ist man schon.

 

Martina Heuel: Und dann gehe ich in Rente und alles ist gut.

 

Kerstin Bredehorn: Also es wird wahrscheinlich so sein, dass man da erstmal Blut geleckt hat und dann mehr wissen will.

 

Martina Heuel: ja und auch selber mitarbeiten muss. Aber danke, dass ich das vorstellen durfte.

 

Kerstin Bredehorn: Sehr gerne. Auf die nächsten zehn Jahre dann.

 

Martina Heuel: Genau. Tschüss.

#2014

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