Videobeschreibung
Als Thorax bezeichnet man den aus Brustwirbeln, Rippen und Sternum gebildeten Brustkorb oder Rippenkorb.
Aufbau, Funktion und Aufgabe erklären wir Dir in diesem Video
Passende Themen:
V13 Praxis: Bewegungen des Brustkorbes
V14 Praxis: Die Brustbeinbewegung in Rückenlage
Transkript des Videos
Der Brustkorb, lateinisch Thorax. Warum ist der Brustkorb wichtig? Woraus besteht der Brustkorb? Also als erstes ist es wieder eine Art Käfig und ein Schutzraum für die wichtigen Organe, für die Lunge und das Herz. Und jeder Brustkorb hat normalerweise zwölf Rippenpaare, die sehen wir hier vorne und ein Brustbein. Die Rippen, da zählen wir genauso wie bei der Wirbelsäule, was wir in dem Thema vorher gehört haben, von oben nach unten. Das heißt, zwölf Rippenpaare, oben ist Rippe 1, unten ist Rippe 12. Es gibt aber auch Menschen, die haben eine 13. Rippe, gerne mal hier unten. Was gemein ist, wenn man hier oben an der Halswirbelsäule gibt es auch welche, die so ein kleines Stümmelchen, die da noch eine Rippe haben, die sind auch fiese Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Aber das ist die Ausnahme.
Ich habe mal gehört, dass Cher sich die untersten Rippen weggenommen hat, damit sie eine schmalere Taille hat. Das stelle ich mir auch sehr schmerzhaft vor, aber wer schön sein will, bekanntlich muss leiden. Okay, Rippen lassen. Muss Rippen lassen. Die erste Rippe, die können wir gar nicht selber fühlen, ertasten, weil die liegt unter dem Schlüsselbein. Und sie ist auch die dickste und kräftigste Rippe. Dann zählen wir weiter, die erste bis siebte Rippe, die nennen wir echte Rippen, weil die haben eine Verbindung von der Wirbelsäule, von der Brustwirbelsäule hinten vom Gelenk an direkt nach vorne zum Brustbein. Die achte und neunte, achte bis zehnte Rippe, die verbinden sich miteinander, die setzen quasi hier geteilt, anders zusammengesetzt, an das Brustbein ein, die nennen wir falsche Rippe. Also 1 bis 7 sind die echten Rippen, 8 bis 10 sind die falschen Rippen.
Und die 11. und 12. Rippe, die haben überhaupt gar keinen Kontakt. Die sehen wir hier von hinten. Ihr seht, die haben zwar hinten an der Wirbelsäule den Punkt dran, aber die hören hier auf. Die nennt man freie Rippe. Lieber eine freie Rippe als eine falsche Rippe. Ja, falsche Rippe finde ich auch schwierig. Thomas Meyers hat mal gesagt, da sagte er, the rib cage, das wäre ja so ein starrer Begriff, und dann sagt er, wir könnten es ja mal Rib Basket nennen. Und ich so, ja, aber auf Deutsch, guck mal, auf Deutsch, dann sagen wir Brustkorb und nicht Brustkäfig.
Ja, Brustkorb. Dann haben wir doch mal die nettere Sprache. Richtig, gut. Das Brustbein, das kannst du sehr gut selber erfüllen. Das liegt hier vorne zwischen deiner Brust und wie so ein Gorilla, man kann da gut drauf rum klopfen. Das ist ein sehr stabiles, stabiler, fester Knochen, den kann man sehr, sehr gut ertasten. Die Rippen selber, wenn du deine Hände auflegst, dann merkst du auch deinen Rippenkorb. Und die Rippen, die sind so dachziegelförmig übereinandergelegt. Das fand ich ganz spannend. Aus der Wirbelsäule war ja in der Brustwirbelsäule die Dornfortsätze steiler angelegt, also auch dachziegelförmig angelegt. Das gibt wieder den Sinn, warum die Rippen dachziegelförmig übereinander liegen. Wenn wir jetzt von oben nach unten wieder gehen, wird die Rippe immer größer. Das heißt, je weiter wir hier oben von der ersten bis siebten, wird sie größer und stabiler und je weiter wir nach unten wieder gehen, die zehnte, elfte, zwölfte Rippe, die werden wieder kleiner und formen sich dran. Vielleicht hat sich Sher vielleicht gesagt, dann nehme ich die elfte und zwölfte einfach weg, die sind klein, die brauche ich nicht. Man weiß es nicht. Jede Rippe ist flexibel und ist mit einem Gelenk an der Brustwirbelsäule verbunden.
Das heißt, ihr könnt euch das so vorstellen, dass die Rippe an dem Gelenk, an der Wirbelsäule, an den Wirbelkörper anfängt und nicht an einem Wirbel, sondern zwischen zwei Wirbeln. Also die Rippe verbindet immer zwei Wirbel. Die Beweglichkeit ist dazwischen. Das hast du ja auch in der Wirbelsäule gerade erklärt. Die Rippe ist so aufgebaut, dass wir hier vorne einen Rippenkopf haben. Der sitzt am Gelenk dran. Dann haben wir einen Rippenhals. Der ist relativ klein. Der verbindet den Rippenkopf mit dem Rippenkörper, der verbindet sich dann vorne zum Brustbein. Kommen wir von hinten über die Rippe nach vorne, wie ist sie vorne an das Brustbein verbunden? Da seht ihr, dass das nicht mehr so ein dunkler Knochensubstanz ist, sondern da kommt dann der Knorpel ins Spiel und der Knorpel setzt ans Brustbein rein. Das macht Sinn, weil das Knorpelgewebe, weil bei jedem Atemzug, wenn wir bewusst arbeiten, atmen und arbeiten, hebt und senkt sich auch das Brustbein und damit das möglich ist, ist die Rippe nicht mit Knochen auf Knochen verbunden, sondern mit wertvollem Knorpel. Die Rippen sind sehr gut versorgt mit Blutgefäßen und Nervenzellen. Das heißt, ihr habt es vielleicht schon mal gespürt, wenn ihr eine Rippe verdreht habt oder einen Schlag, eine Rippenprellung oder sowas. Das sind sehr, sehr schmerzhafte Geschichten. Unter anderem einerseits, weil die Rippe hier an der Wirbelsäule das Gelenk hat. Das heißt, ihr müsst euch das vorstellen, wenn die Rippe verdreht ist, die ganzen, den Spinalkanal, diese ganzen engen Nervenbahnen, die da sind, sind davon betroffen. Und wenn ihr zum Beispiel seitlich Schmerzen habt an der Rippe, weil ihr euch gestoßen habt oder sowas, tut es unglaublich weh, weil der Knochen, die Rippe gut durchblutet ist und mit wichtigen Nervenbahnen auch verbunden ist. Ihr werdet das im Pilates-Unterricht vielleicht merken, dass der eine oder andere Kunde oder du bist vielleicht selber davon betroffen, wenn wir Small Props einsetzen, wie die Rolle, und man will eine Seitenneigung über die Rolle machen.
Das kann für den einen oder anderen am Brustkorb wirklich sehr, sehr unangenehm sein und sehr, sehr, sehr schmerzhaft. Wenn eine Rippe gebrochen ist oder so was, ist es wirklich super, super wichtig und sehr gefährlich, weil natürlich der Schutz für die Lunge oder für das Herz beeinträchtigt ist. Die Rippen sind ständig in Bewegung, weil die Atmung im Brustkorb stattfindet, durch das Zwerchfell. Und ihr müsst euch das so vorstellen, jedes Mal, wenn du ein- oder ausatmest, und das tun wir rund um die Uhr, ob du schläfst, dich bewegst oder nicht bewegst, öffnen sich die Rippen immer wie so ein Fächer und schließen sie sich auch wieder. Ich mache das jetzt ein bisschen zu übertrieben mit den Händen, also so viel Kilometer macht der Rippenkorb nicht, aber wir werden das gleich in der einen oder anderen Übung für das Pilates Training euch noch mal genauer zeigen. Also seid euch bewusst, das Rippengelenk an der Brustwirbelsäule und die Rippe generell selber mit dem Brustbein, mit dem Sternum ist kontinuierlich in Bewegung.
Deswegen ist es halt auch so schmerzhaft, dass wenn ihr wirklich eine Rippenprellung habt oder da was ist, ist jeder Atemzug und vor allem was ganz, ganz Gemeines, wenn man lachen muss, ist das noch schmerzhafter. Blöd. Ihr kennt vielleicht auch Muskelkater oder so, wenn man mal starken Husten hatte, kann man schon mal einen Muskelkater kriegen, dann ist das auch so unglaublich schmerzhaft, allein wenn man atmet, dass die Rippen einfach permanent in Bewegung sind und die Struktur dadurch einfach belastet wird.