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V64 - Der Lenden- Darmbeinmuskel

Freitag, 26. April 2024
Für jedes Level geeignet
17min
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Videobeschreibung

In diesem Video besprechen wir:


- Die Anteile des  Lenden- Darmbeinmuskels (m.iliopsoas)
- Verlauf und Funktion des großen Lendenmuskels (m.psoas major)
- Verlauf und Funktion des kleinen Lendenmuskels (m.psoas minor)
- Verlauf und Funktion des Darmbeinmuskels (m.iliacus)
-  Funktion des m. iliopsoas im Alltag

 

Passende Themen:

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V69 Praxis: Roll Up, Langsitz und der Iliopsoas

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Transkript des Videos

Wir sprechen über den Psoas, den Psoaskomplex. Und zwar der Musculus Iliopsoas, der Lenden-Darmbein-Muskel, der setzt sich zusammen aus dem Psoas Major, also dem großen Lendenmuskel und dem Musculus Iliacus, dem Darmbeinmuskel. Und der ist unser stärkster Hüftflexor und ein wichtiger Laufmuskel. Außerdem ist er ein wichtiger Stabilisator für den unteren Rücken und das Becken und er ist der einzige Muskel, der den Oberkörper mit dem Unterkörper verbindet und vorne und hinten verbindet. Schauen wir uns diese Muskeln im Einzelnen an, die ja zusammen komplex werden,

 

der Iliopsoaskomplex und wir beginnen mal mit dem Psoas Major, mit dem großen Lendenmuskel, der setzt an, nicht an der Lendenwirbelsäule, sondern zum Teil sogar am 12. Brustwirbel. Und zwar der oberflächliche Anteil setzt an der Seite des 12. Brustwirbels, also des untersten Brustwirbels an und seitlich auch an den Bandscheiben. Und es ist ein langer, schlanker Muskel, der dann entlang wirklich der Bandscheiben geht. Die Verbindung an den Bandscheiben, das finde ich sehr interessant,

 

und an den Wirbelkörpern und der oberflächliche Anteil bis zum vierten Lendenwirbel und der tiefe Anteil 1 bis 5 der Lendenwirbelsäule und der oberflächliche Brustwirbel 12 und die Lendenwirbel 1 bis 4. Und dieser Psoas, der macht so eine Richtung einmal nach außen, dann geht er nach unten, dreht sich und setzt hier unten am kleinen Trochanter an. Den kann man gut am Skelett sehen. Das ist der Trochanter Minor. Und das ist dieser Vorsprung an der Innenseite des Oberschenkels. Interessant. Ganz schön langer Weg von hier oben bis da unten runter.

 

Genau. Finde ich auch. Also wir haben den ja mal geknetet, tolles Seminar übrigens, das Knetseminar, und da war ich so, wow, so ein langer Muskel, das ist sehr sehr spannend. Auch weiterhin spannend ist, dass er oben an seinem Ursprung eine Verbindung hat zum Zwerchfell, das heißt er ist auch wichtig für unsere Atmung und er ist eine Gleitschiene für unsere Nieren. Der Musculus Iliacus, der Darmbeinmuskel, ist ein flächengroßer Muskel, der tief im Bauchraum liegt und kleidet quasi das Becken von innen aus. Also ihr müsst euch das

 

wirklich so vorstellen wie so ein Fächer. Aufgefächert liegt er hier wirklich breit, im Becken drin, links als auch rechts und setzt auch, also verbündet sich dann mit dem Psoas Major und setzt auch an der Innenseite vom Tochanter an. Beide Muskeln, also der Psoas Major und der Iliacus verbinden sich am seitlichen Beckenrand und sind umhüllt von der Fascia Iliaca und gehen unter dem Leistenband durch und setzen dann gemeinsam da unten wieder am Femur an. Es gibt noch einen dritten Muskel, der zu diesem Komplex gehört und zwar ist das der Psoas Minor, der kleine Lendenmuskel.

 

Und den zeichnet Jenny jetzt hier ein, der setzt auch am zwölften Brustwirbel an. Das ist eine ganz feiner Muskel, eine langer dünner Muskel, der ist nur bei 40 Prozent der Menschen angelegt. Also so wirklich viele Funktionen kann er nicht haben, weil wir können ja alle trotzdem durch die Welt gehen, auch ohne einen. Psoas Minor übrigens ist viel wichtiger bei Hunden und Katzen. Also bei Vierbeinern ist der wohl ein wichtiger. Eigentlich waren wir ja auch Vierfüßler. So, so. Irgendwann haben wir uns ja entschieden auf zwei Beinen zu stehen.

 

Und dann hat sich der Minor hat sich dann gedacht, ja, das lasse ich doch sein, wenn die mich gar nicht so wirklich brauchen. Aber wenn er vorhanden ist, dann macht er die Gegenbewegung tatsächlich zum Psoas Major und zwar die Beckenaufrichtung. Ich habe mal mich bemüht den Muskel hier entspannt an der Wirbelsäule dran zu machen und der hat ja eine lange Sehne. Also der Muskel ist hier oben und dann bündelt er sich und hat eine sehr lange Sehne, die dann da unten ansetzt. Und der Psoas Minor, wenn er denn vorhanden ist, strahlt eben auch mit dem Musculus Iliopsoas,

 

in diese Faszie hinein, in die Faszie des Musculus iliopsoas und da er eben hier vorne ansetzt und nicht an dem Trochanter minor macht er die Gegenbewegung er kippt das Becken nach hinten. Wir haben in einem und es stabilisiert aber auch die Lendenwirbelsäule da ist er unterstützend aber er kippt das Becken nach hinten und wir haben in einem Buch gelesen, wofür ist er denn gut, wenn man ihn hat und da stand dann für den

 

horizontalen Tango. Ja da könnt ihr euch jetzt selber mal,.. das mussten wir dann googeln und dann kamen wir auf Seiten, die wollten wir gar nicht sehen, gut zu wissen Dann gibt es noch interessantes Side-Facts zum Musculus Iliopsoas. Und zwar kann man den, wenn man beim Fleischer ist, ist er das Filet. Und das ist ein richtig wertvoller Muskel und ein gutes Stück Fleisch.

 

Und dieses, wenn man auf einigen Illustrationen es sieht, wenn man ihn von hinten sieht, dann kann man das auch wirklich erkennen. Von vorne ist er eher schmaler, von hinten ein bisschen breiter und das ist eben das Filet und der Iliacus ist der Filetkopf. Ebenso hört man und sagt man über den Iliopsoas, dass es ein Emotionsmuskel ist und das ist damit zu erklären, der ist ja verbunden mit dem Zwerchfell, mit der Atmung. Und Kerstin hat das ja gerade schon gesagt, die Niere liegt da drauf.

 

Und wenn wir Stress haben oder viel sitzen oder nicht richtig atmen, dann kann die Niere nicht mehr sich bewegen, weil mit jedem Atemzug wandert die Niere ein bisschen nach unten und ein bisschen wieder nach oben hoch. Und das macht sie, ohne dass wir das jetzt spüren. Und wenn die Struktur physiologisch nicht richtig arbeitet, dann verklebt die Niere an der Muskulatur.

 

Und wenn wir dann anfangen, doch mal wieder uns zu bewegen oder auch Sport zu betreiben oder tief durchzuatmen oder gegebenenfalls sogar in manueller Therapie sind und der Therapeut den löst, kann es vorkommen, dass man plötzlich anfängt zu weinen oder flatternde Atmung bekommt. Das ist dann so, dass dann die Niere Stress kriegt, schüttet Adrenalin aus, die filtert ja quasi unsere Giftstoffe und dann kann es wirklich sein, dass wir das nicht kontrollieren

 

können und plötzlich in Tränen ausbrechen oder denken, das Leben ist gegen uns. Also das Problem ist, dass wir das nicht merken. Die Niere sagt jetzt nicht sofort, hallo, ich werde hier gerade an der Muskulatur angeklebt oder uns selber ist ja auch nicht bewusst, atme ich jetzt wirklich tief ein und aus, bewege ich mich richtig, wo ist mein Psoas verkürzt oder ist er zu lang oder zu schlaff. Das signalisiert die Struktur uns ja nicht. Wenn wir dann

 

nämlich dann in die Bewegung wieder reingehen und dann ploppt es auf einmal auf. Deswegen gerne Emotionsmuskel. Welche Bewegungen macht der Musculus Iliopsoas? Seine Hauptfunktion ist die Flexion in der Hüfte und die Stabilisation in der Lendenwirbelsäule. Ebenso ist er bei der Lateralflexion beteiligt, das heißt wenn wir auf der einen Seite in die Kontraktion gehen und wir neigen den Körper zur Seite, macht der Psoas die Seitneigung, ist er mit dran beteiligt

 

und auf der anderen Seite geht er in die Extension, also in die Streckung hinein und führt dadurch, dass die Lendenwirbelsäule eine Seiteneigung macht. Und wenn er beidseitig kontrahiert, dann macht er eine Extension. Richtig. Und was er noch macht, ist eine Adduktion und eine Außenrotation. Also er beim Schießen zum Beispiel von einem Ball macht er mit. Also generell kann man sagen, dass der Psoas ein Lendenmuskel ist, also für die Tätigkeit in der Lendenwirbelsäule und der Iliacus ein Hüftmuskel ist. Ja, finde ich eine ganz gute Unterscheidung.

 

Und nochmal seine Hauptfunktion ist Beugung in der Hüfte und Stabilisation in der Lendenwirbelsäule. Sehr wichtig für unser Pilates-Training. Dann sollen wir uns die mal einzeln nochmal anschauen, die einzelnen Bewegungen? Absolut, sehr gerne. Die Funktion vom Psoas ist, bei fixiertem Becken ist der Ursprung fix und wir machen eine Adduktion oder eine Außenrotation.

 

Oder Flexion. Ist das Bein fixiert, ist der Ansatz vom Psoas fixiert. Das heißt, das Becken bewegt sich anterior, deine Lendenwirbelsäule macht eine Translation, also die schiebt sich quasi vor und zurück und wir können eine Lateralflexion aus der Lendenwirbelsäule machen. Und eine Rotation, genau. Rotation gehört mit dazu. Beim Iliacus ist es ähnlich, also der macht auch eine Flexion, wenn der Ursprung fixiert ist, der Ursprung fixiert ist, nicht der Ursprung, der Ursprung fixiert ist, macht er eine Flexion, eine Adduktion und eine Außenrotation. Wenn der Ansatz fixiert ist, also unsere Beine fixiert sind, dann macht er eine Beckenkippung nach anterior,

 

also eine Beckenkippung nach vorne, aber er hat keine, keinerlei Einfluss auf die Lateralflexion, auf die Rotation oder auf die Streckung der Lendenwirbelsäule. Logischerweise, nämlich da wo er ansetzt, kann er das ja gar nicht. Hüftmuskel halt, ne? Ist kein Lendenmuskel. Schauen wir uns nochmal, auch wenn wir den nicht alle haben, den Psoas Minor an. Was ist seine Funktion? Was kann der alles Tolles machen? Der macht eine Beckenkippung posterior. Haben wir ja gesehen, er sitzt ja vorne am Becken an. Also er ist für die Kippung nach hinten beteiligt und er macht eine Translation im Brustkorb und hebt den Brustkorb auch anterior. Da sind wir wieder so ein bisschen beim

 

horizontalen Tango. Ich würde gerne wissen, ob ich den habe. Ich bin auch davon, dass ich den habe. Sehr gut. Wozu brauchen wir denn den ganzen Psoas-Komplex noch mal so im Alltag? Also wir brauchen den beim Wandern, also beim Berghochsteigen. Wir brauchen den, wenn wir aus der Rückenlage uns aufrichten wollen. Wenn wir sitzen und aufstehen wollen. Und lustig haben wir in einem Buch gelesen, das fand ich eine sehr gute Sache.

 

Ja, ein gutes Beispiel. Wenn man am Baum hängt, mit den Füßen festgebunden ist und man baumelt da vom Baum runter und man möchte den Knoten aufmachen, der an den Füßen fest ist, dann musst du dich vom Kopf her aufrollen und den Knoten lösen. Kleiner Tipp, halte dich am Seil mit den Händen noch fest, sonst fliegst du runter. Das klang jetzt als total logisch, hoffen wir. In der Vorbereitung aber auf dieses Video haben wir viel darüber gelesen und waren zum Teil sehr verwirrt, weil einige Autoren andere Dinge behaupten als andere Autoren. Auch was den Minor angeht einige sagen, der unterstützt den

 

Psoas in seiner Beckenaufrichtung, in der Beckenkippung nach vorne, andere sagen das Gegenteil und so sind logischerweise dann auch die Krankheitsbilder nicht so genau definiert. Ehrlich gesagt ist es so gewesen, dass vor einiger Zeit für alles der Iliopsoas verantwortlich war. Das ist egal, wen man gefragt hat, oh dein Hüftbeuger ist verkürzt. Ja das war immer so eine Antwort auf alles und das ist zu durch lange Sitzen, aber auch durch Psoas verkürzt und deswegen hast du Rückenschmerzen. Jetzt gibt es eine Gegenbewegung seit einiger Zeit. Sie sagen der Musculus Psoas, der Iliopsoas

 

ist nicht verkürzt. Nein, nein, der ist zu schwach. Wir müssen ihn kräftigen. Wir müssen ihn kräftigen und die sagen also genau das Gegenteil. Und die behaupten auch, dass es keinerlei Studien darüber gibt, dass zu lange Sitzen den Hüftbeuger verkürzt. Wen unsere Meinung interessiert, der hört jetzt weiter zu. Ich fand das auch sehr interessant, dass wir beide selber ja Funktion und Aufbau uns klar war, aber dann auch in eine Diskussion geraten sind, die nicht in zehn Minuten abgedeckt war,

 

sondern wir dann doch reingegangen sind und dann irgendwann gelacht haben und sagen, auch da draußen die hohen Anatomen und Wissenschaftler sind sich dem Ganzen alles nicht einig. Letztendlich ist es für uns im Pilates Training ein wichtiger Muskel und wir sind beim Pilates genau auf der richtigen Seite, was wir mit dem Muskel denn machen und können. Weil wir glauben, dass ein Muskel und das gilt nicht nur für den Iliopsoas, sondern für alle unsere Muskeln, der muss kräftig sein, der muss flexibel sein, der muss eine

 

gute Gleitfähigkeit haben und im Gesamtkontext einfach gut funktionieren mit all seinen Freunden, die auch noch da drumherum sind. Also ein Muskel allein kann keinen, macht keinen Schaden sozusagen und in Pilates sind wir durch unser achtsames Training da genau an der richtigen Stelle. Wir stabilisieren ihn in unserem durch unsere Aktivität in unserem Powerhouse, durch unsere Zentrierung, durch unsere Atmung und wir bewegen ihn in einem gesunden Maß im Hüftgelenk und so sind wir fest davon überzeugt, dass Pilates ein gutes Training für den Iliopsoas ist und dass weder ausschließlich

 

Dehnung noch ausschließlich Kraft gut sein kann für irgendein Muskel, auch nicht für den Psoas. Amen. Schauen wir uns den Psoas jetzt mal in der Pilates Praxis an.

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