V50 - Praxis: Bewegungsqualität des Fasziengewebes
Videobeschreibung
Eine Bewegungsqualität des Fasziengewebes ist der Katapult Effekt. Die Faszie wird vorgespannt und dann wie ein Gummiband losgelassen.
Außerdem nutzen wir dynamische Dehnungen in unterschiedlichen Pilatesübungen, wie z.B. in den Double Leg Kicks, den Side Kicks, der Saw.
Schon Joseph Pilates hat intuitiv so gearbeitet.
Transkript des Videos
Jenni möchte jetzt nicht hüpfen wie ein Känguru, deswegen zeigen wir das an einem anderen Beispiel. Diese Elastizität, das Vorspannen, um dann zu lösen. Das heißt, wenn wir einen, jetzt kannst du dich ja noch ruhig aufsetzen und das Bein ausstrecken, genau anheben und einfach mal ohne Schwung einfach mal nach vorne führen und nach hinten. Hier geht es um eine rein muskuläre Aufgabe, ihr Körper hält Stabilität. So, wenn wir jetzt nach vorne schwingen und zweimal vorne federn und diese Spannung aufheben und dann nach hinten uns aufspannen sozusagen, das ist also vorne ein Vorspann und eine Streckung, dann kommen wir wirklich in das Bindegewebe, das ziehen wir mehr mit ein. Es ist immer Muskulatur und Bindegewebe, aber hier arbeiten beide zusammen. Jetzt könnte sie zum Beispiel auch das Bein beugen
und nach hinten nehmen und mit ihrer Hand den Fuß fassen und hier in eine Vorspannung gehen und dann explosionsartig das Bein nach vorne schlagen lassen. Auch da wäre wieder der Fokus auf den faszialen Anteilen. Nichtsdestotrotz arbeitet die Muskulatur natürlich mit. Ein weiteres Beispiel wären zum Beispiel Double Leg Kicks. Schauen wir uns mal die Double Leg Kicks an. Schließ mal die Beine zusammen. Die Hände sind hier relativ weit oben, die Ellbogen hängen nach unten. Das ist so ein richtig schönes Öffnen und jetzt beuge einfach die Beine zwei oder drei Mal in Richtung
Po und dann streckst du die Beine aus, ziehst die Arme nach unten und kommst hier in eine Vorspannung und dann ist es ein Kick, Kick, Kick und dann strecken nach oben. Auch da nutzen wir unseren faszialen Anteil im Körper um eine Vorspannung zu kreieren und ein Federn, Kraftübertragung und fasziales Training. Wir können also in jeder, in fast jeder Übung ein Bouncen, ein Federn einbringen. Wenn man sich die Übungen von Joseph Pilates anschaut, sind die sogar häufig so. Du kannst dich später aufrichten und das ist zum Beispiel beim Spine Stretch. Setze dich einmal hin, die Beine in die Richtung und wenn wir uns die alten Videos anschauen, hat Joseph Pilates die Arme nach vorne genommen und hat hier gefedert und hat immer diese
fasziale Struktur dort mit reingenommen, intuitiv, ohne dass man damals über Faszien irgendwas schon mal gehört hat. Zum Beispiel beim Spine Twist. Ich gehe mal aus dem Weg. Auch da ein Federn und wieder zurückkommen, Federn und zurückkommen. Bei der Säge, du drehst dich und sägst nach vorne, federst, federst, federst, um dich wieder anzuheben. Kommst rum und du federst da rein, um wieder nach oben hochzukommen. Das ist also eine andere Intuition, wenn du das mal ausprobierst. Du drehst in die Säge, du sägst nach vorne und kommst wieder hoch oder du sägst, um wieder nach oben hochzukommen. Dann nutzt du diesen Recall-Effekt, um wieder dich aufzurichten. Und so kannst du Varianten in das Training bringen und noch ganzheitlicher arbeiten. Also gerne nochmal die ursprünglichen Versionen von Joseph Pilates sich anschauen, um diese Dynamik mit in das Training zu nehmen.