V43 - Praxis: Analyse der Muskelaktionen Praxis - 1
Videobeschreibung
Am praktischen Beispiel der Low Abs und des Chest Lifts werden Ansatz und Ursprung, sowie isometrische und isotonische Kontraktion erklärt. Am Beispiel von Single leg Stretch werden außerdem noch konzentrisch und exzentrisch analysiert.
Danach wird die Übung Roll-Over "auseinander" genommen.
Beim Rolling Like a Ball wird dann zusätzlich noch die geschlossene Kette besprochen.
Transkript des Videos
Gut, schauen wir uns die Theorie von 600 Muskeln im Körper mal in der Pilates-Welt an. Und wir starten mal mit Ansatz und Ursprung. Also die Muskulatur haben wir gehört, immer Ansatz Ursprung und es bleibt Ansatz Ursprung, egal was wir machen. Und wir zeigen euch das mal anhand der Low Abs. Das heißt, Kerstin stellt die Füße einmal auf, bitte. Und die Low Abs, die Beinbögen, heißt, wenn sie ein Bein hebt und das Bein ran zieht, kommt der Ansatz vom Psoas Richtung Ursprung. Das heißt, jetzt muss man natürlich wissen, wo ist denn jetzt überhaupt Ansatz, Ursprung, also er startet hinten an der Wirbelsäule, manchmal auch hat er noch die erste Rippe, also die zwölfte, zwölften Wirbel von der Brustwirbelsäule mit dabei. Da ist der Ursprung
und der geht ja durchs Becken durch und der Ansatz ist wieder auf der Innenseite vom Oberschenkel. Das heißt, wenn sie das Bein beugt und ran zieht, kommt der Ansatz dem Ursprung näher. Perfekt! Wenn wir jetzt die Füße stehen lassen und wir machen einen Chestlift, dann kommt der Ursprung vom Hüftbeuger dem Ansatz näher. Sie rollt auf vom Oberkörper, Ursprung nähert sich dem Ansatz, der Ansatz bleibt hier ganz still liegen. Perfekt! Und wenn man jetzt total verrückt ist, könnte man das natürlich auch kombinieren. Da kann man jetzt wilde Varianten machen. Warte, wir machen mal. Ja, wenn sie hochkommt.
So, jetzt sind sie dicht beieinander. Jetzt könnte man sagen, nur der eine entfernt sich und geht wieder ran. Oder beide entfernen sich voneinander. Sie rollt wieder ab und rollt wieder auf. Oder zieht beide. Lass mal die Beine. Ich habe nur gesagt, du streckst das Bein und rollst den Oberkörper wieder ein bisschen ab. Das heißt Ursprung und Ansatz entfernen sich voneinander und Ursprung und Ansatz kommen wieder dichter zusammen.
Perfekt! Da kann man gut variieren und ich finde das ist sehr eindeutig. In den Low Abs, Ansatz kommt zum Ursprung, wenn das Bein in die Low Abs geht oder Chest Lift, Ursprung geht zum Ansatz. Wenn wir jetzt in der Bewegung bleiben, können wir uns jetzt vielleicht auch mal angucken, welche Kräfte sind denn da. Kräfte waren ja isotonisch und isometrisch. Wenn wir jetzt bei den Low Abs bleiben und Kerstin bewegt das Bein, dann arbeitet der Hüftbeuger isotonisch und isometrisch ist die Zentrierung, der Rumpf, die ganze andere Muskulatur hier oben macht nichts, sondern der Hüftbeuger verlängert, was heißt macht nichts? Das ist Quatsch. Das ist Quatsch. Also sie sind nicht in der Bewegung, sondern die stabilisieren.
Okay, wenn ich jetzt hochkomme in meinen Chestlift, arbeitet diese ganze Muskulatur konzentrisch. Richtig, sie zieht sich zusammen. Jetzt müsste man gucken, wie viel kann sich Kerstins Muskulatur hier zusammenziehen. Wir haben ja gelernt, dass können sie bis zur Hälfte können sie sich alle wieder zusammenziehen. Und wenn sie wieder abrollt, arbeitet die Muskulatur exzentrisch. Das heißt, sie geht wieder auseinander. Um jetzt wieder die Exzentrik der Muskulatur mehr zu machen, müsste sie sich überstrecken. Also sie könnte dann jetzt in ein Hohlkreuz quasi gehen. Dann ziehen wir hier den Rectus, die Bauchmuskulatur noch mehr auseinander, gehen noch mehr in
die exzentrische Arbeit. Wenn man sich zum Beispiel über einen Ball legen würde, dann würde man das Bewegungsausmaß vergrößern. Genau. Wunderbar. Wenn ich jetzt hochkomme in meinem Chest Lift, ich bleibe hier, dann ist meine Muskulatur isometrisch kontrahiert. Ich würde jetzt zum Beispiel eine Bewegung machen wie Single Leg Stretch, dann ist meine
Bewegung hier vorne isometrisch, meine Hüftmuskulatur arbeitet konzentrisch und exzentrisch, meine Halsmuskulatur arbeitet isometrisch und mein Masseter im Moment nicht isometrisch. Der hängt. Ha ha ha. Perfekt. Wie viele Muskeln arbeiten beim Lachen? Da gibt es so ganz viele Muskeln. Ich weiß es nicht. Wir blenden es ein.
Aber Lachen ist natürlich eine sehr gute Muskelübung. Schauen wir uns mal im Rollover unsere Muskulatur an und unser ganzes theoretisches Wissen, was wir gerade besprochen haben. Wenn Kerstin jetzt einmal in den Rollover reingeht, was passiert da, wo, wann, wie? Und zwar die Bauchmuskulatur sind die Unterstützer und wenn sie wieder zurück rollt, arbeitet die Bauchmuskulatur exzentrisch. Wenn sie das nicht tun würde, würde sie mit ihrem Becken runter plumpsen. Das könnt ihr bei euch im Unterricht gerne mal sehen, wenn zum Schluss der Kunde plumpst,
dann hat die Bauchmuskulatur nicht bis zum Schluss quasi gebremst gearbeitet. Sehr gut. Willkürlich und unwillkürlich hatten wir hier noch und ich finde beim Pilatstraining und gerade beim Rollover müssen wir noch mal willkürlich die Zentrierung, den Beckenboden, also alles die Zentrierung, Muskulatur ansteuern, um das Ganze noch zu unterstützen, um überhaupt in den Rollover rüber zu kommen. Perfekt! Was können wir hier noch sehen? Ganz viele Unterstützer, das ist eine komplexe Übung, genau, organisieren den Schultergürtel, dass die Schultern unten bleiben. Wenn die Muskulatur das nicht machen
würde, unterstützend, würde jedes Mal natürlich die Schultern nach oben kommen. Vielleicht kannst du es mal einbauen ohne dich jetzt hier... Genau. Oh, das sah man sehr gut. Da haben die Unterstützer, das Publikum hat leider nicht mitgeholfen. Und die Fixateure auch nicht. Also die Fixateure ist die Rückenmuskulatur beim Abrollen, dass sie quasi in der Matte wieder ankommt dass, ich finde das war jetzt sehr gut, super wenn man Fehler macht, sieht man immer gut wie es nicht sein sollte, perfekt. Was ja viele, was man häufiger auch hört, was sind ja auch Unterstützer sind Schwungholer, ja der Schwungholer, ja die schnellen Fasern helfen dir dann perfekt, das stimmt natürlich auch, Schwungholen ist auch eine Unterstützung, kann man natürlich machen, fehlt aber oft an die Beweglichkeit in der
Wirbelsäule im Rücken, dann würfelt man eher hoch und rollt nicht hoch. Schauen wir uns mal im Rolling Like a Ball an, was machen wir denn da alles, welche Vokabeln können wir denn hier einsetzen, das Gelernte. Schauen wir uns das in der Ausgangsposition mal an, kommen wir mal rein, was arbeiten hier wann wie wo? Die Rückenmuskulatur arbeitet exzentrisch, die wird länger, die Körpervorderseite die Bauchmuskulatur wird konzentrisch, die zieht sich zusammen, ihr bleibt in der Position das heißt die Struktur die Muskulatur ist isometrisch, die Arme halten ja fest, das heißt die Arme und der Schultergürtel, das ist eine geschlossene Kette. Ah, das hatten wir ja auch.
Dann rollen wir einmal ab, um zu schauen, arbeitet Kerstin hier tatsächlich im Rolling Like a Ball die ganze Zeit isometrisch? Oh, da aber verändert sich was. Ja, sie kämpft. Genau, arbeite mal nicht isometrisch. Vielleicht, wenn du hochkommst. Ah, ja, ja, vielleicht kannst du da was einbauen. Kann ich das einbauen? Jawoll, ah, da haben wir gesehen, sie arbeitet nicht isometrisch, sondern sie öffnet hier das Kniegelenk, holt sich da noch ein bisschen mehr Schwung, ja, holt da noch ein bisschen mehr das Publikum, die Publikumsmuskulatur mit rein, um in die Bewegung zu kommen. Sehr schön, wunderbar.
Oder, genau, was passiert? Ja, oder aber der Abstand von den Knien zum Oberkörper. Also ihr bleibt nicht in der gebeugten Position, sondern ihr kommt hoch und wieder aus. Dann ist es auch keine isometrische Bewegung. Perfekt. Wichtig ist halt hier, dass ihr euch gut die geschlossene Kette noch mit einbaut. Das sind halt noch die Helfer, die Unterstützermuskulatur im Schultergürtel, dass sie schön in der Rundung bleibt. Und ganz wichtig, dass die Schultern bleiben unten, das heißt die Regiemuskulatur organisiert da das Rolling like a Ball.