Videobeschreibung
Bei einem, was wir umgangssprachlich als „Hohlkreuz“ bezeichnen, weist die Lendenwirbelsäule eine größere Biegung auf als normal, aber dies hat auch Auswirkungen auf die umliegenden Körperteile wie z.B. die Beckenposition.
Wie arbeiten die Muskeln bei einem Hohlkreuz? Welche Muskeln sind verspannt, welche schwach? Und welche Übungen können dabei helfen, dem entgegenzuwirken?
Auf einen kurzen, einfachen Theorieteil folgt eine kurze BASI Pilates Mattenklasse, die eine Haltungskorrektur bei Hohlkreuz positiv unterstützen kann.
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Transkript des Videos
Hallo, ich bin Natascha Eiber, ich bin Ausbilderin für BASI Pilates. Ich freue mich heute wieder hier in Dortmund zu Gast zu sein bei der Kerstin für Pilates and Friends und wir starten eine Serie, die heißt Pilates für verschiedene Haltungstypen und es werden unterschiedliche Dozenten zu unterschiedlichen Haltungstypen ein bisschen was erzählen. Mein Thema ist das Hohlkreuz, habe ich mir rausgesucht, warum? Weil ich selbst eins habe. Das kann man auch ganz gut sehen. Ich drehe mich gleich mal ins Profil. Was ist ein Hohlkreuz? Wissen wir, glaube ich, alle. Das ist, wenn die Lendenwirbelsäule übermäßig gebogen ist. Wir haben ja eine S-Kurve in unserer Wirbelsäule, die von Individuum zu Individuum unterschiedlich stark ausfällt. Bei manchen Menschen, die eine Skoliose haben, ist das S dann lateral gebogen, ist aber jetzt hier nicht Thema. Wir beschäftigen uns mit dem klassischen Hohlkreuz und beim klassischen Hohlkreuz ist eben der Lendenwirbelbereich mehr als sonst gebogen und es ist aber nicht das Einzige. Also wenn man jetzt mal mich anschaut, ich glaube ich hatte immer schon Hohlkreuz, ich versuche mal zu entspannen, ja dann sieht man, dass ich eine große Biegung hier hinten in der Lendenwirbelsäule habe.
Was man aber auch noch sieht, ist, dass mein Becken nach vorne gekippt ist. Ja, wir haben ja unsere neutrale Beckenstellung und die ist ja, wenn unsere beiden Beckenknochen, Sias und Schambeinfuge auf einer Ebene sind. Beim klassischen Hohlkreuz ist das Becken nach vorne gekippt, das heißt die beiden Hüftknochen, Beckenknochen sind weiter nach vorne als die Schambeinfuge. Und daraus resultiert dann eben diese übermäßige Ausprägung im Lendenbereich in der S-Kurve.
Warum passiert das? Angeboren? Antrainiert? Beides kann sein. Bei mir ist glaube ich angeboren, wenn ich meine Kinderbilder schaue, dann sieht man es auch schon. Was ich habe, was auch viele Menschen haben, die ein Hohlkreuz haben, vor allen Dingen Frauen, das sind überstreckte Knie. Weil diese überstreckten Knie, ja, also die mehr als eben diese 0 bis 5 Grad in die Kniestreckung gehen, meine geht so sicherlich 10 Grad mindestens, begünstigt natürlich diese vordere Beckenkippung. Ja, wenn ich hier rauskomme, dann ist eher für mich die Möglichkeit, das Becken neutral zu halten. Wenn ich in die Kniestreckung gehe und habe ich wahrscheinlich auch viele Jahre unbewusst gemacht, mache ich jetzt nicht mehr, aber dann bin ich automatisch eben in dieser vorderen Beckenkippung.
Das kann ein Grund sein, muss aber nicht. Aber wie gesagt, die vordere Beckenkippung und das Hohlkreuz sind eigentlich typisch, dass die miteinander zusammenhängen. Und was heißt das muskulär? Muskulär heißt es, dass der untere Rücken oft verspannt ist. Verspannt und kurz. Und noch mal dazu zu sagen, kurz ist nicht immer gleich stark. Kurz kann auch schwach sein. Eine Muskulatur, die verkürzt, kann auch schwach sein. Eine Muskulatur, die verkürzt ist, kann auch stark aber auch eben einfach nur verspannt und fest. Und hier mein unterer Rücken, das ist eigentlich immer so einer, so ein Bereich, der irgendwie typischerweise einfach gerne verspannt. Und dann habe ich halt auch noch und das mag durch meine sportliche Tätigkeit, durchs Tanzen, durch auch mein Karate, durch die vielen Kicks, ich habe kurze, aber dann starke Hüftbeuger und das ist auch typisch für ein Hohlkreuz, dass die Hüftbeuger vorne eben kurz sind. Dadurch sind hinten die Hamstrings, unsere Oberschenkelrückseite, verlängert und meistens leider schwach und der Bauch, ich habe einen kräftigen Bauch durch Pilates und trotzdem ist es so, dass ich manchmal so an schlechten Tagen, wenn hinten der Rücken sehr verspannt ist, dann ist es schwierig, in ein gutes Bauchtraining reinzukommen.
Nur habe ich die Wahrnehmung und das Bewusstsein und ich weiß, was ich tue. Aber es ist eben ganz wichtig für Hohlkreuz-Menschen, dass man die hier in die Entspannung des unteren Rückens reinbringt, dass erst mal diese Muskulatur, das Bindegewebe die Chance hat, sich zu verlängern, denn nur dann kann der Bauch eben richtig funktionell arbeiten. Ja ich glaube es kann man sich vorstellen, wenn hinten permanent was dagegen hält, dann ist es schwierig in die Kräftigung der Bauchmuskulatur reinzukommen und genau so ist es mit den Hüftbeugern. Wenn die Hüftbeuger kurz sind, dann kann die hintere Oberschenkelmuskulatur, dann können die Hamstrings nicht gut in die Arbeit kommen, weil die ja von vorne eben ausgebremst werden. Und dem wirkt man also entgegen, Muskeln arbeiten meistens paarweise. Wenn ich also ein Hohlkreuz korrigieren will, muss ich den Bauch stärken, den unteren Rücken dehnen, Hüftbeuger dehnen, Hamstrings kräftigen. Das ist so mal grob. Ja und jetzt werde ich im weiteren Verlauf noch ein paar Übungen dazu geben.